Erinnerungen

Erinnerungen sind Lichtpunkte in der Vergangenheit meines Lebens. Manches sticht hervor, anderes liegt im Dunkeln. Manchmal muss ich innerlich lachen oder auch weinen, wenn ich mich an Menschen erinnere. Manches aus der Vergangenheit würde ich heute anders machen: Dinge tun, die damals unterblieben sind, z.B. Menschen umarmen, um ihnen meine Liebe zu zeigen. Oder etwas nicht tun oder sagen, was einen anderen Menschen verletzt hat. Für viele Erinnerungen bin ich dankbar. Einige Erinnerungen möchte ich am liebsten vergessen. Aber auch sie gehören zu meinem Leben.

Nicht immer braucht es eine persönliche Verbindung zu einer Erinnerung. Manchmal sind es Geschichten und Erlebnisse von anderen, die mich berühren, zum Lachen oder zum Weinen bringen und mir die Möglichkeit geben, anzuknüpfen.

Der Friedhof ist ein Erinnerungs-Ort. Hier sind Menschen begraben. Wir wollen Ihnen einige Menschen bekanntmachen und haben daher persönliche Erinnerungen, Fotos und Geschichten von denen, die sie gekannt haben, in O-Tönen gesammelt. Alle haben mit dem Benninghof zu tun.

Diese Erinnerungen sind hier für Sie zugänglich.

Sie sollen alle Besucher dieses Ortes anregen, sich persönlich zu erinnern, an das eigene Leben und die Menschen, die bereits gestorben sind.

  • Welche Erinnerungen sind hell, welche stehen im Schatten?
  • Wofür sind Sie dankbar, wofür brauchen Sie die Kraft der Vergebung?
  • Welche Teile hätten Sie gern noch verändert?

Ein christlicher Friedhof ist immer auch ein Ort der Hoffnung: der Hoffnung, dass wir mit all unseren Erinnerungen bei Gott geborgen sind. Dass wir in allen Farben, den hellen und dunklen, mit allen Gefühlen, den fröhlichen und traurigen, bei Gott aufgehoben sind.

Bei Gott können auch die Schatten der für uns unzugänglichen Vergangenheit erleuchtet und in Liebe verwandelt werden.

„Bei den Menschen ist´s unmöglich, aber nicht bei Gott: denn alle Dinge sind möglich bei Gott“. (Markus 10,27)

Autor:
Michael Wittenbruch
Evangelische Stiftung Hephata
Referent für religiöse Bildung