Hephata Leben und Hephata Arbeit
Jugendhilfe und Wohnen werden zu „Hephata Leben“; Werkstätten werden zu „Hephata Arbeit“. Lesen Sie alle Hintergründe in unserem jüngsten News-Beitrag.
Am 7. November 2024 verlegte der Künstler Gunther Demnig wieder Stolpersteine in Mönchengladbach – zur Erinnerung an die Opfer des Holocausts. Seit 2006 gibt es diese deutschlandweite Kunstaktion, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger der jeweiligen Städte durch die Übernahme von Patenschaften beteiligen. In Mönchengladbach hatte Demnig bisher 352 Stolpersteine und eine Stolperschwelle verlegt.
Drei Stolpersteine liegen nun auf dem Bürgersteig an der Hauptzufahrt zum Kerngelände der Evangelischen Stiftung Hephata, auf der Ecke Rheydter Straße und Karl-Barthold-Weg. Gewidmet sind sie Leo Schönfeld, Herbert Hirsch und Adolf Herbstmann, die bis zu ihrer Deportation nach Hadamar in der damals sogenannten „Heilanstalt Hephata“ gelebt hatten.
Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs begleitete persönlich die Stolpersteinverlegung und verlas die so tragisch kurzen Lebensläufe der drei im Zuge der „T 4 – Aktion“ hingerichteten jüdischen Bürger der Stadt. Das gesungene jüdische Gebet leitete der OB mit den Worten ein: „Mit diesen Steinen erinnern wir an die Verstorbenen und mahnen für die Zukunft, dass so etwas nie wieder geschehen mag.“
Hephata-Vorstand Dr. Harald Ulland betonte in seinem Gedenkwort die Betroffenheit der Evangelischen Stiftung Hephata und das Erkennen des furchtbaren Grauens, „das Menschen im deutschen Namen angerichtet haben – an Menschen mit Behinderungen und an Menschen jüdischen Glaubens. Dies ist uns eine schwere Last, aber auch zugleich ein Ansporn, dass wir einstimmen in den Chor derer „Nie wieder, nie wieder darf so etwas geschehen! Das ist Verpflichtung für uns, dass wir uns immer für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen und für all die Menschen anderen Glaubens als den des Christlichen einsetzen.“
Schülerinnen und Schüler aus Hephatas Karl-Barthold-Schule nahmen auch an der Stolpersteinverlegung teil, sie widmen sich dem Thema derzeit in ihrem Unterricht und gaben durch ihre Anwesenheit und ihr Interesse Hoffnung, dass die Schrecken des Holocausts auch in nachfolgenden Generationen nicht vergessen werden.
Zum Gedenken an die Opfer des Holocausts lädt die Stiftung auch dauerhaft auf ihrem „Platz des Gedenkens“ im Zentrum ihres Kerngeländes ein, direkt neben der Karl-Barthold-Schule. Hier ist der Grundriss der im zweiten Weltkrieg zerstörten alten Hephata-Kirche zu sehen. Ein Mahnmal für all die Opfer des Holocausts befindet sich "im" ehemaligen Altarraum.
Ein Gedenkbuch mit den Namen aller getöteten Hephata-Bewohner liegt dauerhaft in der heutigen Hephata-Kirche aus, auf der Hephataallee 4, unterhalb des Gustav-Wagner-Platzes.
Jugendhilfe und Wohnen werden zu „Hephata Leben“; Werkstätten werden zu „Hephata Arbeit“. Lesen Sie alle Hintergründe in unserem jüngsten News-Beitrag.