Menschen mit Trisomie gehören mitten in die Gesellschaft

Bei mehr als jeder dritten Schwangerschaft wird ein vorgeburtlicher Test auf Trisomie 13, 18 und 21 durchgeführt – seitdem es eine Kassenzulassung für die sogenannten Pränatal-Tests, kurz NIPT, gibt. Der evangelische Fachverband für Teilhabe „BeB“ unterstützt einen Antrag an den Deutschen Bundestag, in dem ein Monitoring von NIPT gefordert wird.

Heute, am 24. April 2024, befasst sich der Deutsche Bundestag mit dem Antrag und wird dann weiter beraten.

Eingebracht hatte den Antrag die interfraktionelle Abgeordnetengruppe Pränataldiagnostik. Sie fordert außerdem die Einrichtung einer Expertinnen- und Expertengruppe, die die ethischen, rechtlichen und gesundheitspolitischen Grundlagen der Kassenzulassung prüfen soll.

Mark Weigand, stellvertretender Vorsitzender des BeB, sagt hierzu: „Als Verband, der sich für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzt, unterstützen wir den Antrag der Parlamentariergruppe. Wir stimmen mit ihren Mitgliedern darin überein, dass ein vorgeburtlicher Test auf Trisomie 13, 18 und 21 nicht zur Regel werden darf.“

Das Quorum des Antrags, also die Mindestzahl an sich beteiligenden Abgeordneten, wurde bereits erreicht. Die Gruppe wirbt nun um weitere Unterstützerinnen und Unterstützer der Initiative.

Mark Weigand führt aus: „Seit Kassenzulassung wird bei mehr als jeder dritten Schwangerschaft ein NIPT durchgeführt – obwohl es weiterhin große Zweifel an der Verlässlichkeit bei positiven Ergebnissen gibt. Das sorgt nicht nur bei Eltern für Verunsicherung, sondern erzeugt berechtigte Ängste bei Menschen mit Behinderung. Eine massenhafte Nutzung solcher Tests widerspricht dem Bild einer inklusiven Gesellschaft und leistet der Selektion Vorschub.“

Die Evangelische Stiftung Hephata möchte gemeinsam mit ihrem Fachverband auf das Thema aufmerksam machen. Denn Menschen mit Trisomie gehören mitten in die Gesellschaft und ihr Leben ist absolut lebenswert.

Wer das Thema live mitverfolgen möchte, heute um 16.30 Uhr, kann das hier:
Deutscher Bundestag - Interfraktioneller Antrag zu nichtinvasiven Pränataltests wird beraten

 

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