Fachtag "Unterstützte Kommunikation"

Zur Begrüßung und Einstimmung auf das Thema erzählte Hephata-Vorstand Dr. Harald Ulland die Geschichte aus dem Markus-Evangelium zur Heilung eines taubstummen Menschen, nach der die Stiftung „Hephata“ genannt wurde.

Heute helfe UK, Wunder zu erleben. Sie leiste gute Dienste, „damit sich Menschen ohne Lautsprache verständlich machen können“.

Was mit UK möglich ist, zeigte Kathrin Lehmler auf eindrucksvolle Weise in ihrem Gastvortrag: „Mein Weg mit Unterstützter Kommunikation“. Kathrin Lehmler ist eine junge Frau ohne Lautsprache. Sie kann ohne Hilfsmittel nicht sprechen.

Sie referierte über ihre persönliche Entwicklung: von ihrer Kindheit und ihrer Mutter, die früh nach einem Weg gesucht hat, ihrer Tochter die Möglichkeit zu geben, sich verständlich zu machen, über ihren Werdegang an verschiedenen Schulen – von der Förderschule über das Abitur und schließlich bis zur Universität. Aktuell promoviert sie im Fach Heilpädagogik und Rehabilitationswissenschaften an der Universität zu Köln. Geschafft habe sie das, weil sie es wolle und weil es in ihrem Umfeld immer Menschen gab und gibt, die zugewandt sind und bereit sind, neue Wege und Möglichkeiten zu suchen, wie den Einsatz unterschiedlicher Techniken von UK (z.B. Buchstabentafeln, Bliss-Symbole, Sprachcomputer, etc.).

Fremde beschrieben Lehmler mit den Worten “schwerbehindert” oder “in allen Lebensbereichen erheblich eingeschränkt”. Freunde und Kolleginnen „als quirlige Quasselstrippe oder als ehrgeizigen Workaholic“. Selbst beschreibe sie sich „als Rehabilitationswissenschaftlerin mit Masterabschluss, Promotionsstudentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln, Referentin für Unterstützte Kommunikation, Chefin von sieben Assistentinnen und ganz nebenbei auch als eine Frau, die ausschließlich mit den Augen spricht.“

Die Teilnehmer reagierten beeindruckt mit viel Applaus auf diesen Beitrag.

Seit vielen Jahren gibt es bei Hephata den Arbeitskreis UK, den zwei Lehrerinnen der Karl-Barthold-Schule, Julia Preuß und Ina Bender, leiten. In den letzten Jahren wurden 20 Hephata-Mitarbeitende aus den Bereichen Wohnen, Werkstätten und Schulen in UK ausgebildet.

Am Fachtag haben sechs der ausgebildeten UK-Consultants Einblicke in ihre Facharbeiten gewährt und somit gezeigt, welche Möglichkeiten UK bietet und auf welch vielfältige Weise wir die Menschen unterstützen können, die sich nicht verbal äußern können.

Das Ziel ist es, das Thema weiter voranzutreiben, so dass UK in jedem unserer Arbeitsbereiche zum Einsatz kommt und wir möglichst viele Menschen in die Lage versetzen können, sich verständlich machen zu können.

Grundlegend für das Gelingen von Kommunikation ist ein offenes Herz und die Bereitschaft neue Wege zu finden, Kommunikation zu ermöglichen.

Alexandra Schoneweg & Birgit Ziegler

 

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