Erstes Wohn-Angebot von Hephata in Krefeld

Freiheit, Lebensfreude und Schutz erfahren

Was ist wohl das Schönste am neuen Haus Am Mariengraben in Krefeld-Hüls? Die großzügigen, hellen Apartments? Der Snoezelraum, der die Sinne anregt und Entspannung schenkt? Der große Garten? Viviane, eine der neuen Bewohnerinnen, antwortet auf die Frage überzeugt: „Meine Wohnung.“ Ihre Freundin Pia dagegen findet es am schönsten, „wenn alle zusammen sind.“ Und Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern und Mitarbeitende gemeinsam heben die herzliche Atmosphäre hervor, die im Haus herrscht und die auch allen Besuchern, die zur Eröffnung kommen, sofort auffällt.

 

Die neuen Bewohnerinnen Pia und Viviane.

Pia und Viviane sind seit vielen Jahren befreundet und bewohnen jetzt jede eins der neuen Apartments.

Sechs Jahre sind vergangen zwischen der Idee, in Krefeld-Hüls ein von der Ev. Stiftung Hephata betriebenes Haus zu bauen, in dem Menschen mit Behinderung so selbstständig wie möglich leben können, und der Eröffnung des Gebäudes am 1. September 2023. Am Anfang stand das Bewusstsein, dass aus Kindern, egal ob mit oder ohne Behinderung, Erwachsene werden. „Irgendwann wird das Leben zu Hause einem jungen Menschen nicht mehr gerecht“, sagt Dr. Ursula Oruz, die Vorsitzende des Fördervereins, die zu den Initiatorinnen des Projekts gehört. Ihr Sohn Enis ist mit 34 Jahren der älteste unter den Bewohnerinnen und Bewohnern des neuen Hauses. Die erste Schwierigkeit bestand darin, ein passendes Grundstück zu finden, die zweite, das ungewöhnlich geschnittene Bauland passend zu bebauen. Das ist Hephata-Architektin Susanne Tillmann in herausragender Weise gelungen.

Die Architektinnen

Hephata-Architektin Susanne Tillmann mit ihren Essener Kolleginnen Silke Gleibs und Ines Happe.

„Toll, dass auf diesem nicht einfachen Baufenster ein so schönes Gebäude platziert wurde“, sagt  der Hülser Bezirksvorsteher Thorsten Hansen bei der Eröffnung. Und Dr. Harald Ulland, theologischer Vorstand der Stifung Hephata, bedankt sich ausdrücklich für all die Ideen und Gespräche, Planungen und Denkarbeit, die im neuerrichteten Haus stecken. Es solle ein Ort werden, an dem die Bewohnerinnen und Bewohner Lebensfreude, Freiheit und Schutz erfahren, wünscht Ulland.

Diesener, Beckers, Kühn, Hansen

Marieke Diesener, Tatjana Beckers (beide Hephata), Bürgermeister Timo Kühn und Bezirksvorsteher Thorsten Hansen bei der Eröffnung.

Das Gebäude umfasst 450 Quadratmeter. Acht 50 Quadratmeter große Apartments mit Wohn- und Schlafzimmer, eigenem barrierefreiem Bad und, wenn gewünscht, kleiner Küchenzeile sind entstanden. Außerdem gibt es eine Küche und einen Gemeinschaftsraum, in dem gegessen wird. „Unsere Kunden haben ihre Privatsphäre, finden aber auch immer jemand zur Gesellschaft“, sagt Teamleiterin Marieke Diesener.

Unter dem Dach des Gebäudes findet sich der Snoezelraum, in dem sanft wechselnde Lichter, Säulen mit im Wasser aufsteigenden Luftblasen und Entspannungsmusik, die sich nicht nur hören, sondern auf den Liegen auch fühlen lässt, für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen. Außerdem ist im obersten Stockwerk noch Platz für die Räume der Hephata-Mitarbeitenden, denn es gibt auch eine Nachtwache im Haus. Beste Voraussetzungen also für ein selbstbestimmtes und sicheres Leben.

Dr. Ursula Oruz und Tatjana Beckers auf der Dachterrasse vor dem Snoezelraum.

Ursula Neiß, Pias Mutter, spürt dann auch das, was alle Eltern spüren, wenn die erwachsenen Kinder ausziehen: Trauer und Glück. Vor allem aber Glück. „Pia ist hier angekommen“, sagt sie lächelnd.

Pia und ihre Mutter Ursula NeißMarieke Diesener, Viviane und Pia

Rechtes Bild: „Wie schön du bist" – Marieke Diesener singt bei der Eröffnungssfeier

Mit dem Haus Am Mariengraben hat die Ev. Stiftung Hephata das erste Projekt in Krefeld umgesetzt. Es soll nicht das letzte sein.

 

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